Themenmonat „Naturnah Gärtnern“ im Umweltblog: Tierische Gäste willkommen – Diese Tiere kann man im Garten fördern

Ein Naturgarten ist weit mehr als nur ein hübscher Ort mit Wildblumen und alten Obstbäumen – er ist ein lebendiger Raum, in dem Tiere einen sicheren Rückzugsort finden. In Zeiten, in denen Lebensräume für viele Arten knapp werden, kann selbst ein kleiner Garten einen wichtigen Beitrag leisten. Mit ein paar einfachen Maßnahmen kannst du Vögel, Igel, Wildbienen, Frösche und viele andere tierische Gartenhelfer willkommen heißen. 

Vögel 

Damit Vögel sich wohlfühlen, brauchen sie vor allem Nahrung, Nistplätze und Wasser. Heimische Wildsträucher wie Holunder, Kornelkirsche oder Hagebutte liefern nicht nur Nahrung in Form von Beeren, sondern bieten auch Schutz und Nistmöglichkeiten. Einfache Vogelhäuschen – am besten artgerecht gestaltet und wettergeschützt angebracht – können von Meisen, Spatzen oder Gartenrotschwänzen angenommen werden. Und besonders an heißen Tagen danken dir die Vögel eine flache Schale mit frischem Wasser. Wichtig: regelmäßig reinigen, damit sich keine Keime bilden!

Igel 

Igel sind echte Gartenfreunde, denn sie fressen gerne Schnecken, Larven und andere unliebsame Gäste. Damit sie sich in deinem Garten wohlfühlen, braucht es nicht viel: Ein ruhiger Laubhaufen, ein Holzstapel oder ein selbstgebautes Igelhaus reichen schon aus. Auch ein Totholzhaufen – ein locker geschichteter Haufen aus Ästen und Zweigen – wird gerne angenommen. Wichtig ist, dass Igel überhaupt Zugang haben: Kleine Durchgänge im Zaun helfen ihnen, von einem Garten in den nächsten zu wandern. Verzichte zudem auf Laubbläser und chemische Schädlingsbekämpfung – das schont nicht nur den Igel.

Wildbienen 

Wildbienen sind wahre Superheldinnen im Garten, denn sie bestäuben viele Pflanzen viel effektiver als Honigbienen. Doch ihnen fehlt es oft an Nistplätzen und Nahrung. Mit einem Insektenhotel kannst du ihnen helfen – achte dabei auf Qualität: saubere Bohrlöcher in Hartholz oder gebündelte Schilfrohre sind besser als dekorativer Ramsch aus dem Gartencenter. Auch offener, sandiger Boden hilft vielen bodenbrütenden Arten. Was nicht fehlen darf: Blühpflanzen mit ungefüllten Blüten, wie Wilde Möhre, Natternkopf oder Flockenblume – idealerweise von Frühling bis Spätherbst.

Frösche, Kröten und Co. 

Auch Amphibien sind gern gesehene Gäste. Sie lieben feuchte Stellen und kleine Gewässer. Ein Miniteich mit flachem Ufer und ohne Fischbesatz kann schnell zu einem Hotspot für Frösche, Kröten oder Molche werden. Wichtig: Der Teich sollte nicht zu steil sein, damit Tiere hinein- und wieder herauskommen. Schon eine flache Tonschale mit Wasser kann im Sommer hilfreich sein – auch für Insekten.

Weniger Ordnung, mehr Leben

Viele Tiere brauchen etwas, das in vielen Gärten kaum noch vorkommt: Unordnung. Eine wilde Ecke mit hohem Gras, Totholz oder Laub ist ein wahrer Segen für unzählige Arten – vom Käfer bis zum Zaunkönig. Auch eine Benjeshecke aus Schnittgut bietet Lebensraum für Vögel, Igel, Insekten und mehr. Je mehr Struktur und Vielfalt im Garten vorhanden ist, desto mehr Tiere wirst du beobachten können.

Fazit

Ein tierfreundlicher Naturgarten ist kein Hexenwerk – im Gegenteil: Oft bedeutet es sogar weniger Arbeit und mehr Freude. Mit ein paar einfachen Veränderungen schaffst du einen wertvollen Lebensraum direkt vor deiner Haustür. Und wenn du einmal einem Igel beim Schmatzen lauschst oder Wildbienen beim Sammeln beobachtest, wirst du merken: Das ist Natur zum Anfassen. Probier’s aus – die tierischen Gäste freuen sich schon!

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