Igel sind nützliche Gäste in unseren Gärten: Sie helfen, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren, indem sie Insekten, Schnecken und andere Kleintiere fressen. Durch einen igelfreundlichen Garten kannst man diesen kleinen Helfern einen sicheren Lebensraum bieten und ihnen beim Überwintern helfen. Hier erfährst man, wie ein Garten igelfreundlich gestaltet werden kann und was dabei zu beachten ist.
Sträucher, Hecken und Verstecke schaffen
Igel lieben Verstecke, da sie Schutz vor Feinden und Ruheplätze benötigen. Folgende Maßnahmen helfen dabei:
- Sträucher und Hecken pflanzen: Setze dichte, heimische Pflanzen wie Liguster, Holunder oder Haselnuss, um natürliche Rückzugsorte für Igel zu schaffen.
- Laubhaufen: Sammle Laub in einer geschützten Ecke des Gartens. Laubhaufen bieten nicht nur Igeln Unterschlupf, sondern sind auch ideale Überwinterungsplätze.
- Totholzhaufen: Holz oder Äste in einer ruhigen Gartenecke stapeln. Sie bieten einen Rückzugsort und locken zugleich Insekten an, die als Nahrungsquelle für die Igel dienen
Garten ohne Giftstoffe – Verzicht auf Pestizide und Chemikalien
Ein igelfreundlicher Garten ist frei von Chemikalien und Pestiziden. Igel fressen häufig Schnecken und andere Insekten, die durch Giftstoffe getötet wurden. Dies kann für die Tiere tödlich enden. Außerdem werden durch die Pestizide das Nahrungsangebot dezimiert, sodass die Igel nicht ausreichend Nahrung finden.
- Biologische Schädlingsbekämpfung: Setze lieber auf biologische Mittel oder natürliche Feinde wie Vögel und Frösche, um das natürliche Gleichgewicht zu wahren.
- Schneckenfallen auslegen: Statt Schneckenkorn zu verwenden, kann man unbedenkliche Fallen aufstellen oder die Schnecken einfach absammeln.
Zugang zum Garten erleichtern
Damit Igel überhaupt in den Garten kommen können, brauchen sie offene Wege. Hohe Zäune oder Mauern hindern sie oft daran, sich frei zu bewegen.
- Durchgänge schaffen: Kleine Durchgänge im Zaun ermöglichen es den Igeln, ungehindert in den Garten zu gelangen.
- Zäune überprüfen: Sicherstellen, dass Zäune ohne gefährliche Drähte oder Netze gebaut werden, die Igel verletzen könnten.
Naturnahe Gestaltung – Wasser und Pflanzenvielfalt
Eine naturnahe Gestaltung lockt Insekten an und bietet Igeln Nahrung und Wasser. Einige Tipps dazu:
- Wasserschale bereitstellen: Biete den Igeln eine flache Schale mit frischem Wasser an. Achte darauf, dass die Schale täglich gereinigt wird.
- Pflanzenvielfalt: Eine Vielzahl an Pflanzen lockt verschiedene Insekten an, die Nahrungsquellen für Igel sind. Setze auf heimische Pflanzen und Wildblumen, die vielfältige Lebensräume bieten.
Unterschlupf bauen oder Igelschlafhaus aufstellen
Ein Igelschlafhaus ist hilfreich, da Igel sich dort für den Winter zurückziehen können:
- Igelschlafhaus aufstellen: Du kannst spezielle Igelhäuser kaufen oder selbst bauen. Stelle das Haus an einem ruhigen, schattigen Ort auf, geschützt vor Wind und Wetter.
- Bauen mit Naturmaterialien: Ein einfacher Haufen aus Ästen, Laub und Moos reicht oft schon aus. Das Laub dient als wärmende Isolierung und sorgt dafür, dass die Igel sicher und geschützt überwintern können.
Herbstlaub im Garten lassen
Im Herbst können Igel sich in Laubhaufen verkriechen und ein Nest für den Winter bauen. Daher ist es sinnvoll, das Laub an bestimmten Stellen im Garten liegen zu lassen.
- Nicht alles Laub entfernen: Igel bauen aus dem Laub gerne ihre Winterquartiere. Laub in den Ecken des Gartens liegen lassen oder es an ruhigen Stellen aufschichten.
- Laub nicht verbrennen: Vermeide das Verbrennen von Laub oder Haufen im Garten, da sich Igel oft darunter verstecken und so in Gefahr geraten.
Auf Gartengeräte achten
Gartengeräte können für Igel gefährlich werden, insbesondere im Herbst, wenn sie sich in Laubhaufen verstecken.
- Vorsichtig harken: Bevor Laub umgeschichtet wird oder Haufen umsetzt werden, sanft abklopfen, um sicherzustellen, dass sich kein Igel darin versteckt.
- Kein Rasentrimmer in Bodennähe: Trimmer können für kleine Tiere gefährlich sein, da sie sich im hohen Gras oder unter Laub verstecken könnten.
- Rasenmähroboter tagsüber fahren lassen: Da Igel nachaktiv sind, besteht eine große Lebensgefahr in den Dämmerungsstunden.
Indem der Garten naturnah und igelfreundlich gestaltet wird, tut man nicht nur den Igeln einen Gefallen, sondern unterstützt auch das gesamte Ökosystem des Gartens. Weniger Eingriffe und mehr natürliche Vielfalt machen den Garten zu einem sicheren Rückzugsort für Igel und andere Wildtiere.
Mit ein wenig Planung und Geduld kann man dazu beitragen, dass sich die Igel im Garten wohl fühlen – und mit etwas Glück wird man bald einen stacheligen Besucher begrüßen können!
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