Sicherer Winterschlaf – So hilft man Igel durch die kalte Jahreszeit

Im Herbst machen sich Igel auf die Suche nach einem sicheren Plätzchen für den Winterschlaf. Besonders junge Igel sind jedoch oft so sehr mit Nahrungssuche beschäftigt, dass die Suche nach einem passenden Schlafquartier zu kurz kommt.

 

Eine Überwinterungsbehausung für Igel sollte an einem ruhig gelegenen Standort aufgestellt werden, damit die Tiere nicht gestört werden. Falls vorhanden eigenen sich Hecken dafür am besten.

 

Laubhaufen

  • Laubhaufen eigenen sich als natürlichen und einfachen Igelunterschlupf. Indem man in einer Gartenecke Laub, Zweige und andere Pflanzenreste sammelt, bietet man Igeln ein sicheres und warmes Versteck
  • Durch das Integrieren von Zweigen, Ästen und Steinen stabilisiert man den Laubhaufen und schützt die Struktur vor Wind. Außerdem wird dadurch der Luftaustausch begünstigt, was für die überwinternden Igel lebenswichtig ist
  • Laubhaufen lassen sich gerade in naturnahe Gärten wunderbar integrieren und bilden ein eigenes Landschaftselement

Totholzhaufen und Benjeshecke

  • Ein Stapel aus Ästen, Zweigen und Totholz oder sogar gleich eine Benjeshecke bietet nicht nur einen Rückzugsort, sondern zieht auch Insekten an, die wiederum Nahrung für Igel sind
  • Totholzstapel und Benjeshecken lassen sich dauerhaft in den Garten integrieren und bieten auch anderen Tieren, wie Insekten, Fröschen oder Vögeln einen Lebensraum

Lose geschichteter Steinhaufen

  • Ein lose geschichteter, mit Laub ausgepolsterter Steinhaufen dient als stabiler, natürlicher Unterschlupf für Igel. Er kann ebenfalls als dauerhaftes Gartenelement erhalten bleiben
  • Steinhaufen bieten, wie Totholzstapel, Verstecke für Insekten, die den Igeln als Nahrung dienen

Hohlräume unter Holzstapeln oder Gartenhäusern

  • Unter Schuppen, Gartenhäusern oder Holzstapeln entstehen oft kleine Hohlräume, die sich als Unterschlupf eigenen, sofern sie mit trockenem Laub ausgekleidet sind

Sträucher und Hecken

  • Dichte Hecken schützen vor Wind und Wetter
  • Wenn man das Laub darunter nicht entfernt, können sich Igel selbst ein passendes Winterquartier bauen

Fertiges Igelhaus aus dem Handel

  • Wer sich den Eigenbau sparen möchte, kann sich ein fertiges Igelhaus kaufen. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen

Selbstgebautes Igelhaus

  • Ein Igelhaus kann leicht aus Holz gebaut werden und ist z.B. auch eine schöne Idee, um einen kreativen Nachmittag mit Kindern zu verbringen
  • Das Haus sollte ungefähr 30 x 30 cm groß sein und eine kleine Öffnung von ca. 10 x 10 cm haben, die groß genug ist, damit der Igel hineinschlüpfen kann. Größere Öffnungen bergen die Gefahr, dass sich Raubtiere Zutritt verschaffen können.
  • Ein abnehmbares Dach erleichtert die Reinigung
  • Man sollte auf wetterfeste Materialien achten
  • Kostenfreie Bauanleitungen findet man im Internet

Kein Heu oder Stroh im Igelhaus! Trockenes Laub ist die beste Einstreu

  • Stroh bricht mit der Zeit in kleine, scharfe Bestandteile. Diese führen zu Irritationen an den Augen oder der Haut
  • Heu ist zwar elastischer, es ist aber jedoch schon vorgekommen, dass die Igel beim Eindrehen in das Nest ihre Beine im Heu eingewickelt haben
  • Am besten eignet sich trockenes Laub zum aufpolstern bzw. einstreuen der Behausung. Solange im Garten ausreichend Laub vorhanden ist, kümmern sich die Igel selbst darum

Igelhaus reinigen

  • Der ideale Zeitpunkt für den Frühjahrsputz befindet sich nicht vor Anfang Mai
  • Handschuhe tragen!
  • Altes Nistmaterial entsorgen und die Behausung ausfegen
  • Bei starken Verschmutzungen kann das Haus mit heißem Wasser und einer Wurzelbürste gesäubert werden
  • Bitte keine Chemie bei der Reinigung verwenden!
  • Behausung in der Sonne trocknen lassen
  • Danach wieder an derselben Stelle aufstellen
  • Neues Laub als Nistmaterial zur Verfügung stellen

 

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