Die Artenvielfalt ist in Gefahr – doch schon mit wenig Aufwand kannst du in deinem Garten etwas dagegen tun! Ein artenreicher Garten bietet Vögeln, Wildbienen, Schmetterlingen und anderen kleinen Tieren ein wertvolles Zuhause. Jeder artenreiche Garten zählt und hilft, das Artensterben zu stoppen.
Ein Garten als Trittsteinbiotop – Was ist das?
Unter Trittsteinbiotopen versteht man kleine Flächen, die Pflanzen und Tieren dabei helfen, die Entfernung zwischen ihren Kernlebensräumen zu überbrücken. Dabei können sie als Brutstätte, Futter- oder Rastplatz dienen. Damit wird die Verbreitung der Arten und der genetische Austausch erhalten. Naturnahe Gärten haben somit ein enormes Potenzial zur Bewahrung der biologischen Vielfalt beizutragen. Je mehr Gärten, desto größer der Effekt.
Mit dem Selbsttest des Forschungsprojekts gARTENreich und des Nabu kann man schnell herausfinden, wie divers der eigene Garten bereits ist.
NABU_Selbsttest_Biodiversität-im-Garten
4 Tipps zum Einstieg
Versiegelung vermeiden – jeder Meter zählt: Offener Boden ist ein wertvoller Lebensraum, doch gerade im urbanen Raum nehmen versiegelte Flächen immer weiter zu. Das Problem verschärft sich mit zunehmender Trockenheit: Regenwasser kann nicht mehr versickern, der Grundwasserspiegel sinkt und der Boden verliert seine Lebendigkeit. Wo keine Pflanzen wachsen, bleibt auch die kühlende Verdunstung aus. Doch es gibt Alternativen:
- Durchlässige Beläge nutzen: Rasengittersteine oder Kiesflächen lassen Regenwasser versickern und bieten Platz für Wildkräuter
- Offene Bodenbereiche schaffen: Sandflächen oder naturbelassene Erde bieten Nistplätze für Bienen und andere Insekten
- Gärten entsiegeln: Wo möglich, kann man versiegelte Flächen wie Wege oder Einfahrten in naturnahe Zonen umwandeln
Natürlich gärtnern – ohne Pestizide geht´s auch: Viele greifen zu Pflanzenschutzmitteln, um Schädlinge loszuwerden – doch damit schadet man auch Nützlingen wie Marienkäfern, Wildbienen und Singvögeln. Zudem gelangen Pestizide über den Boden ins Grundwasser und können dort langfristige Schäden anrichten.
- Natürliche Schädlingsbekämpfung: Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen oder Igel helfen auf natürliche Weise gegen Blattläuse und Schnecken
- Vielfalt fördern: Ein artenreicher Garten mit Mischkultur ist widerstandsfähiger gegen Schädlinge
- Hausmittel nutzen: Brennnesseljauche kann bei Schädlingsbefall helfen, ohne der Umwelt zu schaden
Torffreie Erde wählen – gut fürs Klima, gut für die Natur: Torf wird aus Mooren gewonnen – wertvollen Ökosystemen, die als CO2 Speicher dienen und seltenen Arten Lebensraum bieten. Wer sich für torffreie Erde entscheidet, hilft aktiv, diese einzigartigen Landschaften zu erhalten und gleichzeitig das Klima zu schützen.
- Alternative Erde wählen: hochwertige torffreie Erde gibt es mittlerweile in den meisten Gartencentern
- Kompost nutzen: selbst hergestellten Kompost verbessert die Bodenqualität und spart Ressourcen
- Moorlandschaften schützen: jeder Verzicht auf Torf trägt dazu bei, diese wertvollen Ökosysteme zu erhalten.
Herbstlicher Rückschnitt? Besser nicht! Viele räumen im Herbst ihren Garten auf, schneiden Stauden und Sträucher zurück und entfernen das gesamte Laub – doch das nimmt Insekten und Kleintieren wertvolle Überwinterungsplätze. Ein naturnaher Garten kann hier viel bewirken!
- Stängel stehen lassen: Viele Wildbienen und andere Insekten nutzen hohle Pflanzenstängel als Winterquartier
- Laub sinnvoll nutzen: Unter Bäumen und Sträuchern schützt es den Boden, dient Regenwürmern als Nahrung und hilft Stauden, den Frost zu überstehen
- Lebensräume erhalten: Totholzhaufen, Laubhaufen oder einfach eine wilde Ecke im Garten bieten Igeln, Vögeln und anderen Tiere ein Zuhause
Titelbild © Volker Gehrmann/NABU