Streuobstoktober: Streuobst haltbar machen – fermentierte Äpfel

Der Apfel ist die beliebteste Obstsorte auf Odenwälder Streuobstwiesen. Die Verwendung als Rohkost, in Kuchen oder als Apfelmus wird den Meisten bekannt sein. Die Fermentation von Äpfeln ist jedoch eine ganz besondere Methode der Haltbarmachung, die in Osteuropa sehr beliebt ist, um gesunde Snacks herzustellen.

 

Was ist Fermentation?

Unter Fermentation versteht man einen Prozess, bei dem Mikroorganismen Kohlenhydrate in wertvolle Inhaltsstoffe verstoffwechseln.

Die Mikroorgansimen verbrauchen den Zucker im Obst und produzieren dabei Milchsäure. Die entstehenden Säuren und Aromen machen das Obst haltbar und verleihen ihm gleichzeitig einen einzigartigen Geschmack.

 

Welche gesundheitlichen Vorteile bringt Fermentieren?

Durch Einfrieren oder Kochen gehen Nährstoffe verloren, bei Vitamin C sogar bis zur Hälfte des ursprünglichen Gehalts.

Da beim Fermentieren auf Erhitzen und Einfrieren verzichtet wird, bleiben die Nährstoffe besser in der Nahrung enthalten. Durch das Fermentieren können dem Körper in der kalten Jahreszeit ganz natürlich Magnesium, Vitamin A, B, C und E sowie Folsäure zugeführt werden.

Außerdem wirken sich die probiotischen Milchsäurebakterien, die beim Gärungsprozess gebildet werden, positiv auf die Darmflora aus. Die eigenen Darmbakterien bekommen zusätzliche Hilfe, sodass eine gesunde Verdauung unterstützt wird.

 

Was muss man beachten?

Damit die gewünschten positiven Mikroorganismen gebildet werden, sollten alle benötigten Geräte und Utensilien mit kochendem Wasser sterilisiert werden.

Zu Beginn findet die Fermentierung an einem warmen Platz statt, jedoch sollten die Gläser nach drei bis vier Wochen an einen kühlen Ort, wie z. B. Keller oder Kühlschrank, gebracht werden.

 

Welche Äpfel eignen sich am besten zum Fermentieren?

Man sollte bedenken, dass durch den Fermentationsprozess der Säuregehalt und die Weichheit des Apfels zunehmen. Trotzdem sind generell alle Sorten geeignet.

Äpfel aus dem eigenen Garten, von Streuobstwiesen oder aus dem Direktvertrieb sollten jenen aus dem Supermarkt vorgezogen werden, da sich eine Behandlung mit Spritzmittel negativ auf den Gärungsprozess auswirkt. Diese können verhindern, dass sich die benötigten Mikroorganismen auf der Schale ansammeln. Falls die Äpfel im Supermarkt gekauft werden müssen, sollten sie daher regional, nachhaltig und biologisch angebaut sein.

 

Wie fermentiert man die Äpfel korrekt?

  • Äpfel gründlich waschen
  • Äpfel als Ganzes in ein Glas füllen
  • Zubereitung einer Salz-Zucker-Lauge (für 1 Liter Wasser: 30 g Salz und 25 g Zucker im Wasser auflösen; Menge je nach Größe des Glases anpassen)
  • Das Glas mit der Lauge auffüllen
  • Das Glas luftdicht verschließen und bei Raumtemperatur lagern
  • Nach drei Wochen sind die Äpfel fertig fermentiert
  • Anschließend kühl lagern

© Foto: Pixabay; Mihail_hukuna